Naturjuwel „Federsee" In Oberschwaben liegt das größte Moor Baden- Württembergs und eines der bedeutendsten Naturschutzgebiete des Landes: Das Federseeried bei Bad Buchau, das aus der Verlandung eines Eisrandsees nach der letzten Eiszeit entstanden ist. Das Federseemoor ist Lebensraum für eine einzigartige Tier-und Pflanzenwelt. Als Europäisches Vogelschutzgebiet und FFH-Gebiet ist es Teil des europaweiten Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“. 265 Vogelarten, 700 Pflanzenarten und 12 Fledermausarten finden am See, in den ausgedehnten Feuchtwiesen, dem breiten Schilfgürtel und den Naturwäldern ihre Heimat.
Manche Arten, wie die Rohrweihe, haben hier ihren bedeutendsten Lebensraum in ganz Baden-Württemberg. Wichtige Ziele des Naturschutzes sind die Sicherung des Wasserstandes im Federsee und in den umliegenden Moorflächen sowie die Erhaltung der ausgedehnten, arten-reichen Feuchtwiesen. Hier findet sich beispielsweise noch die gelb leuchtende Trollblume oder die filigrane Prachtnelke. Naturschutz und Landwirtschaft arbeiten bei der Erhaltung der blumenbunten Wiesen Hand in Hand. Sogar Pflanzen und Tiere aus der Eiszeit, wie das gelb blühende Karlszepter, haben hier bis heute überlebt.
Uralter Siedlungsraum … Mit die ältesten Siedlungsspuren in Oberschwaben finden sich am Federsee. An dessen Ufer schlugen schon die Rentierjäger der ausgehenden Altsteinzeit vor ca. 14 000 Jahren ihre Zelte auf. Sie folgten den riesigen Rentier- und Wildpferdherden, die durch die damals baumlose Tundren-vegetation zogen. Mit der Jungsteinzeit begann auch im Gebiet von Oberschwaben ein grundle-gender Wandel in der Lebensweise der Jäger und Sammler – sie bewohnten zunehmend dauerhafte Siedlungen und wurden zu Ackerbauern und Viehzüchtern. Die erste Hochkultur, die der sagenumwobenen Kelten, entstand um 700 v. Chr.
Ihre Überreste sind noch heute im Gelände zu sehen: Grabhügel und Viereckschanzen. Sie haben ein reiches Erbe hinterlassen, das man entlang der ÖkoRegio-Tour aufspüren kann. Die Kelten wurden von den Römern abgelöst, die sich bis ca. 260 n. Chr. gegen die vorrückenden Alemannen halten konnten. Wesentliche Impulse erhielt Oberschwaben mit der Gründung zahlreicher Klöster ab ca. 800 n. Chr. Sie leiteten die weitgehende Besiedlung der damaligen Waldlandschaft ein. Auch für das kunstgeschichtliche Erbe spielten die Klöster eine entscheidende Rolle: Sie waren im 18. Jh. Ausgangspunkt des Barock in der Region, der Oberschwaben in einzigartiger Weise prägte und es bis heute auszeichnet. Die „Oberschwäbische Barockstraße“ führt zu Kirchen, Klöstern und Kleinoden, die „Deutsche Fachwerkstraße“ verbindet die mittelalterlichen Städte der Region. … mit reichem Naturerbe an der „Oberschwäbischen Donau“ In Oberschwaben hat sich ein reiches Naturerbe erhalten. Von besonderer Bedeutung für den Naturschutz sind die Auen-Eisvogel.
reiches Naturerbe an der „Oberschwäbischen Donau“ In Oberschwaben hat sich ein reiches Naturerbe erhalten. Von besonderer Bedeutung für den Naturschutz sind die Auenlandschaften entlang der Flüsse. Insbesondere die Donau schafft mit ihren alljährlichen Überschwemmungen Voraussetzungen für eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Fast 40 Fischarten leben in diesem Donauabschnitt.
In ihren Steilwänden brütet der Eisvogel und in den Auenwäldern findet der Biber seine Nahrung. Die beim Hochwasser nach der Schneeschmelze im Frühjahr überschwemmten Wiesen haben eine große Bedeutung als Rastplatz für Zehntausende Vögel während des Vogelzugs. Im Rahmen des „Integrierten Donauprogrammes“ (IDP) wurde seit dem großen Hochwasser 1990 an der Donau viel für Natur und Hochwasserschutz getan: Uferbefestigungen wurden teilweise entfernt, der Fluss kann sein Bett wieder frei gestalten. Im Frühjahr 2009 begann die Renaturierung des Flussabschnitts zwischen Hundersingen und Binzwangen: auf fast 3 km Länge wird die Donau zurück in ihr ursprüngliches Flussbett verlegt. Die neu entstandenen Kiesbänke bieten Brutplätze für den Flussregenpfeifer und in den Flachwasserzonen finden Fische ideale Bedingungen. Aufgrund des Artenreichtums wurde das Donautal als Gebiet von europäischer Bedeutung für die Erhaltung von Tieren und Pflanzen anerkannt (FFH-Gebiet).Die oberschwäbischen Donau-Auen beherbergen auch einen bedeutenden Teil der württembergischen Weißstorch-Population. Die Weißstörche nutzen zur Nahrungssuche vor allem die Wiesen entlang der Flüsse. Der Artenreichtum der Wiesen hängt entscheidend von der Art ihrer Bewirtschaftung ab: nur bei einem angepassten Mährhythmus und bei Verzicht auf übermäßige Düngung bleiben die blumenbunten Wiesen erhalten. Das freut nicht nur das menschliche Auge, sondern auch die Störche, die auf extensiv genutzten Wiesen ein reiches Nahrungsangebot finden. Doch auch die Ackerflächen zwischen Donautal und Federsee bieten vielen Tieren Lebensraum. Eine Ausweitung der ökologisch bewirtschafteten Flächen würde hier das Nahrungsangebot von z. B. Feldlerche oder Feldhase verbessern und damit ihren Fortbestand in Oberschwaben sichern.
Geformt von Alpen-Gletschern Die ÖkoRegio-Tour verbindet zwei attraktive Landschaftsräume Baden-Württembergs – die Schwäbische Alb und das oberschwäbische Alpenvor-land. Zwischen beiden liegt das reizvolle Tal der Donau mit ihren Zuflüssen. Es bildet zwischen Zwiefaltendorf im Norden und Mengen im Süden eine der letzten naturnahen Auenlandschaften in Baden-Württemberg.
Die ausgedehnten Wiesenflächen und Altarme links und rechts des Flusses beherbergen eine reiche Tier- und Pflanzenwelt. Ihr heutiges Gesicht erhielten weite Teile Oberschwabens durch die Eiszeiten. In deren Verlauf gab es mehrere Vor-stöße der Alpen-Gletscher weit nach Norden mit zwischenzeitlichen Rückzügen. Nach ihrem endgültigen Rückzug vor ca. 11 500 Jahren hinterließen sie ein sanft hügeliges Gelände, das von den mitgeführten Sedimenten gebildet wird, die gleichzei-tig den heutigen Verlauf der Donau bestimmten. Entspre-chend findet man hier tiefe Lehmböden, die meist acker-baulich genutzt werden. Die am Fuß des Gletschers entstandenen Endmoränen zeichnen sich durch steinhaltige Böden aus und bilden heute die in der Regel bewaldeten Höhenzüge.